Am Wochenende fand die 6. DCIG-Fachtagung in Hamburg statt. Als Referenten hatte die Deutsche Cochlea Implant Gesellschaft u. a. Professor Hintermair eingeladen, der uns mit seiner Forschung zur Identitätsentwicklung von Hörbehinderten (vgl. Über uns) schon vor Jahren in unserer Elternarbeit motiviert hat.
Am vergangenen Sonntag hat er nun die Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt EGSB (Erfolgreiche gehörlose und schwerhörige Menschen im Beruf) vorgestellt. Dabei konzentrierte sich die Forschung auf die Faktoren, die zum beruflichen Erfolg beigetragen haben. So war zum Beispiel eine zentrale Leitfrage:
- Welche Ereignisse in seiner Lebensgeschichte haben dazu beigetragen, dass ein Mensch mit Hörschädigung von sich sagt, er habe Erfolg in seinem Berufsleben?
In Kürze lässt sich folgendes zusammenfassen:
- Alle Studienteilnehmer nennen Eigenschaften und Fähigkeiten, die zu den Soft Skills zählen. Sie beschreiben Kompetenzen, die nicht in einer Ausbildung gelernt werden, sondern mit der Persönlichkeit eines Menschen, dessen Eigenschaften und Verhaltensweisen, zusammenhängen.
- 60% nennen auch Hard Skills im Sinne von Fachwissen und Qualifikationen.
- Bei den Soft Skills nennen 60% Selbstvertrauen als wichtigste Eigenschaft für ihren Erfolg. Unter Selbstvertrauen wird hier ein Selbstbewusstsein in dem Sinne verstanden, dass man die eigenen Fähigkeiten mit Stärken und Schwächen kennt.
Alle Ergebnisse findet Ihr auf der Website des EGSB-Projekts. Viel spannender als die Auswertung der Eigenschaften sind dabei die mit Zitaten hinterlegten Bereiche Elternhaus und Persönlichkeit – Soziale Kontakte.
Aus den Ergebnisse hat die Forschungsgruppe Empfehlungen abgeleitet, u. a. für gehörlose und schwerhörige Menschen. Dass die Auseinandersetzung mit der eigenen Gehörlosigkeit oder Schwerhörigkeit gleich an erster Stelle genannt wird, hat uns erneut in unserer Arbeit bestärkt.