ElbschulEltern

Bericht von der Veranstaltung „Schulische Inklusion“

Am 12. Dezember 2014 hatten Gehörlosenverband Hamburg e.V. (GLVHH e.V.), die Selbsthilfegruppe Eltern hörbehinderter Kinder im Bund der Schwerhörigen e.V. (BdS e.V.), die Jugendgruppe Hamburg im Bund der Schwerhörigen e.V. (JGHH BdS e.V.) und das Institut für Deutsche Gebärdensprache und Kommunikation Gehörloser (IDGS) zu dieser Veranstaltung an die Universität Hamburg eingeladen.

Im ersten Impulsvortrag stellte Prof. Dr. Christian Rathmann vom IDGS das Positionspapier der Deutschen Gesellschaft der Hörgeschädigten vor. Dieses Positionspapier beschreibt die Anforderungen an die Fachkompetenz in der schulischen Bildung von Kindern und Jugendlichen mit Hörschädigungen. Es wurde erst im November von den knapp 30 Mitgliederverbänden gemeinsam verabschiedet.

Anschließend präsentierte Frau Dr. Angela Ehlers von Behörde für Schule und Berufsbildung „Hamburgs Weg zu einem inklusiven Bildungssystem“. Dabei war für uns ElbschulEltern die besondere Rolle der Bildungszentren interessant, dessen Aufgabe sie mit „beraten, unterstützen, diagnostizieren und Bildungs-, Erziehungs- und Beziehungsarbeit leisten“ beschrieb.

Auf die aktuelle Situation in der Betreuung unserer hörgeschädigten Kinder durch die Elbschule (siehe „Unser Schreiben an die Behörde„) konnten wir in der nachfolgenden Podiumsdiskussion hinweisen. Herr Eitner, Schulleiter der Elbschule, berichtete, dass mit 250 Schülern inzwischen mehr Kinder in der Inklusion betreut werden als im Bildungszentrum selbst. Von diesen 250 Schülern werden aber seit Beginn des Schuljahres 90 Schüler aufgrund fehlender Ressourcen nicht betreut. Die Bedeutung der ambulanten Betreuung in der Inklusion wurde von allen Seite unterstrichen. Wir sind nun gespannt, wann die Behörde die Ressourcen den tatsächlichen Schülerzahlen anpasst, damit wieder alle hörgeschädigten Schüler in Hamburg betreut werden können!

Des Weiteren konnten wir in der Diskussion unseren Unmut darüber äußern, dass auf der Liste der Schwerpunktschulen kein einziges Gymnasium steht und die Formulierungen bzgl. Schulwahl der weiterführenden Schule, u. a. in der Broschüre „Den richtigen Weg wählen„, nicht vermuten lassen, dass hörgeschädigte Schüler an „Nicht-Schwerpunktschulen“ willkommen seien. Diesem wurde von Behördenseite deutlich widersprochen.

In der zweiten Podiumsdiskussion lag der Schwerpunkt auf der Deutschen Gebärdensprache (DGS). Aktueller Hintergrund: Die GRÜNE hatte im November mit ihrem Antrag „Deutsche Gebärdensprache schrittweise in den Hamburger Schulen etablieren!“ die Einführung von DGS als Wahlpflichtfach gefordert. Der Schulausschuss hat die Entscheidung in seiner Sitzung am 16. Januar 2015 übrigens vertagt.

Abschließend lässt sich von unserer Seite aus sagen, dass wir auf dieser Veranstaltung wichtige Themen in der Öffentlichkeit platzieren konnten!